Montag, 21. Mai 2007

Bosheiten über Kritiker








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Aphorismen von Ernst Probst

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Der Kritiker ist ein Mensch, der nie beweisen muss, dass er selbst das Schreiben beherrscht.

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Der Stundenlohn eines Kritikers ist meistens höher als der eines Buchautors.

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Die größte Leistung eines Kritikers ist mitunter, dass er vom Meckern seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

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Ein Kritiker, der selbst schon ein Buch veröffentlicht hat, urteilt milder.

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Ein Kritiker hält sich meistens für mindestens so bedeutend wie der Autor, über den schreibt.

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Es ist für mich ein großes Rätsel, weshalb ein Teil der Kritiker ein Buch über den grünen Klee lobt und der andere es total verreißt.

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Es soll Kritiker geben, die Bücher besprechen, ohne deren Cellophanverschweißung zu öffnen.

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Kritiker, die ein Buch komplett lesen, dürften Exoten sein.

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Manche Kritiker können kein Buch beurteilen, bevor sie gelesen haben, was die FAZ darüber geschrieben hat.

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Wenn Kritiker die Autoren persönlich kennen würden, über die sie schreiben, würden sie nicht so herablassend über sie urteilen.

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Wer nicht schreiben kann, aber immer alles besser weiß, dem steht zumindest eine Karriere als Kritiker offen.

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